21. Oktober 2020 |
| GeSK

Wir trauern um den großen Designer Enzo Mari

Wir trauern um den großen Designer Enzo Mari, der am Montag, den 19. Oktober 2020, im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Mit seinem Tod „[…] verlieren [wir] einen Giganten des italienischen Designs“, spricht der Mailänder Bürgermeister. Mari‘s Entwürfe sind beeindruckend zeitlos und bereiteten vielen anderen den Weg. Auch für den internationalen Leuchtenhersteller Artemide entwarf er die Leuchte Aggregato, die mit ihrem minimalistischen und zugleich immerwährenden Design jedes Interior in perfektes Licht taucht.

Enzo Mari wurde im Jahre 1932 in der italienischen Stadt Novara geboren. Die Bedeutung von Form und Plan spielte bereits zu Beginn seiner Laufbahn eine große Rolle. Mit seinem legendären Projekt „Autoprogettazione“ (frei übersetzt: selber machen) aus dem Jahre 1974 entwarf er ein simples und zugleich beeindruckendes Möbelkonzept nach Baukastenart. Schon bald lehrte er auch, was er wusste und konnte: Angefangen am Zentrum für visuelle Kommunikation an der Universität Parma, unterrichtete er an der Akademie der schönen Künste in Carrara, der Fakultät für Architektur des Politecnico Mailand sowie an der ISIA in Florenz. Er dozierte ebenfalls an der Hochschule der Künste in Berlin und der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.

Mari’s faszinierende Werke erhielten viel öffentliche Anerkennung, darunter den Compasso d’Oro. Im Jahre 2002 wurde ihm die Auszeichnung Laurea Honoris Causa in Industriedesign von der Fakultät für Architektur des Politecnico in Mailand verliehen. 2001 veröffentlichte der Verlag Bollati Boringhieri den Essay „Projekt und Leidenschaft”, drei Jahre später erschien „Die Tasche ohne Griff“. Einige seiner Meisterwerke waren in bedeutenden Museen und Galerien zu sehen, unter anderem dem CSAC in Parma, der Nationalgalerie für moderne Kunst in Rom und dem MOMA in New York. Des Weiteren wurden seine Designs auf der Biennale in Venedig, der Triennale in Mailand, im Berliner Schloss Charlottenburg, in der Galerie Santa Monica in Barcelona und in der Gallery of Modern Art in San Marino gezeigt. Seine jüngsten Veröffentlichungen über seine großartige Arbeit sind unter anderem „Warum ein Buch über Enzo Mari?“ von F. Burkhardt und F. Picchi, Ed. Motta, „Il Lavoro al Centro“ von A. d’Avossa und F. Picchi, Ed. Electa sowie „Enzo Mari: „Tra Arte del Progetto e Arte Applicata“, vom Internationalen Keramikmuseum in Faenza.

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