04. April 2024 |
| GeSK

Im Dialog mit dem Licht – Artemide auf der Light + Building 2024

Vom 3. bis 8. März 2024 drehte sich auf der internationalen Leitmesse für Licht und Gebäudetechnik in Frankfurt alles um designstarke, innovative und nachhaltige Lichttechnologien. Vor Ort vertreten war auch Artemide: Mit aufregenden Produktneuheiten skizzierte Italiens berühmteste Leuchtenmanufaktur einmal mehr neue Lichtperspektiven für die Zukunft.

Seit über 60 Jahren macht Artemide die Welt sichtbar: Der Traditionshersteller vereint visionäre Lichttechnologien mit mutigem Design. Auf der diesjährigen Light + Building wurden nun erstmals die Neuheiten für 2024 präsentiert, die von überraschenden, neuen Entwürfen bis hin zu intelligenten Erweiterungen bekannter Serien reichten. Die Zusammenarbeit von Artemide mit renommierten Architektur- und Designschaffenden setzt sich dabei auch 2024 konsequent fort.

Neue Leuchten, starke Statements

Ein außergewöhnlicher Entwurf stammt von der italienischen Architektin und Klimaaktivistin Giulia Foscari: Criosfera bezieht sich auf die Kryosphäre, die die Gesamtheit der eisbedeckten Erdflächen bezeichnet von denen 90% in der Antarktis liegen. Das Eis der Antarktis ist somit der größte Datenspeicher für unsere Klimageschichte. Die Leuchte ist dem charakteristischen Aussehen von Eisbohrkernen nachempfunden, aus denen die Temperaturentwicklung der vergangenen Jahrtausende abgelesen werden kann. Statt aus Eis besteht sie allerdings aus einer Schichtung von geblasenem Recyclingglas: Ihr optischer Kern spiegelt die Eisschichten und die darin enthaltenen Luftblasen wider, aus denen CO2-, Treibhausgas- und Temperaturtrends abgelesen werden können. Die Halterungen wiederum verweisen auf die wissenschaftlichen Instrumente, die zur Entnahme und Analyse der Eiskerne verwendet werden. Auf dem Gestell sind die alarmierend ansteigenden CO2-Werte seit der Industrialisierung bis ins Heute eingraviert: Foscari möchte ihren Entwurf entsprechend auch als Aufforderung verstanden wissen, individuell und kollektiv der Klimakrise entgegenzutreten.

Als Blickfang erwies sich auch Lune d’Acqua von Benedetta Tagliabue und Ersilia Vaudo. Für ihren Entwurf haben sich die Designerinnen von den Wassermonden inspirieren lassen, die um Saturn und Jupiter kreisen: flüssige, von kugelförmigen Eishüllen umschlossene Himmelskörper, die unbekannte, geheimnisvolle Welten verbergen. Ihre Energie, die durch die hydrothermische Aktivität freigesetzt wird, speist ein Wechselspiel der Phasen – Dampf, Flüssigkeit und Feststoff. Das Licht von Lune d’Aqua symbolisiert Wasser, das sich stets diesen Verwandlungen hingibt. Die Verknüpfung von Wissenschaft und Mysterium verwandelt sich hier in reine Schönheit: Im Innern der zentralen Kugel verflüssigt sich das Licht, zerfällt in eine Kaskade aus Tropfen. Die eindrucksvolle, poetische Leuchte interpretiert das patentierte Prinzip des Artemide-Klassikers Discovery. Der Ring, der die Kugel umschließt, beherbergt die LEDs, die die Innenfläche mit absolut homogenem Licht fluten und so die weichen, dreidimensionalen Wellen ihrer Geometrie preisgeben.

Bei Wish You Were Here handelt es sich um eine Hommage an den verstorbenen Artemide-Gründer Ernesto Gismondi. Tochter Carolina Gismondi de Bevilacqua kreierte eine originelle, dreidimensionale Variation von dessen Klassiker Discovery und bringt die patentierte Edgelight-Technologie in die kleinere Dimension des persönlichen Umfelds. Die Oberfläche der transparenten Tischleuchte ist gefaltet, um mehr Volumen zu schaffen. Das Licht breitet sich durch winzige Mikroeinschnitte gleichmäßig aus, ohne sich entlang der Falte zu verändern oder Schatten zu erzeugen.

Mit Alambicco gelingt Neil Poulton eine geometrisch abgerundete Pendelleuchte, deren Glaskörper geschickt mit Transparenzen und Texturen spielen, um das Licht zu steuern und zu streuen. Die zentrale Aluminiumstruktur umgibt ein geriffelter Glaszylinder, der die direkte Sicht auf die LEDs verhindert und dafür sorgt, dass sie nicht blenden. Darauf folgen Diffusoren, die durch die Einzigartigkeit des geblasenen Glases faszinieren. Der Entwurf ist eine Neuinterpretation der traditionellen venezianischen Glasbläsertechnik, die „Balloton“ genannt wird: Dazu werden zunächst kleine Pyramiden mit quadratischer Grundfläche in das heiße Glas gebrannt, ehe das Werkstück in einem zweiten Arbeitsschritt seine endgültige Form erhält. Durch die verschiedenen Glasstärken der Unikate entstehen ästhetische Reflexionen, die mit den Farbnuancen der Umgebung verschmelzen.

Boltons von Herzog & de Meuron lädt ein zur direkten Erkundung des Lichts: Die Tischleuchte besteht aus einem kegelförmigen Glaskörper, dessen Linse im unteren Bereich das Licht nach oben lenkt und so präzise kontrolliert, dass die verstellbare Metallscheibe es je nach Neigungswinkel unterschiedlich reflektiert. Vom Lichtstrahl durchquert, wird das Glas durch die Reflexionen lebendig, ohne dass die Effizienz des optischen Systems beeinträchtigt wird.

Die von Foster + Partners Industrial Design kreierte Stehleuchte Vea für den Innen- und Außenbereich überzeugt nicht zuletzt mit ihrer subtilen, minimalistischen Gestaltung. Der V-förmige Sockel lässt sich entlang des schmalen Stabs schieben, um diesen bis zu 30° zu neigen. So entsteht ein fein austariertes Spiel von Balance und Gleichgewicht. Das Licht fällt kegelförmig von oben, wobei der Kopf individuell verstellt und abgesenkt werden kann, um es dorthin zu bringen, wo es benötigt wird.

Raffinierte Erweiterungen bekannter Serien

Neben den neu geschaffenen Leuchten wartete Artemide auf der Light + Building auch mit aufregenden Ergänzungen seiner bestehenden Serien auf. Foster + Partners Industrial Design erweiterte beispielsweise die Leuchtenfamilie Ixa, die von den dynamischen Skulpturen Alexander Calders beeinflusst ist: Hinzugekommen sind der verspielte, kompakte Ixa Wall Spot, dessen Leuchtenkopf sich getreu dem Designprinzip der Ixa Tisch-, Steh- und Wandleuchten mittels eines Magneten vom Sockel trennen lässt, um eine Drehung von 360° zu ermöglichen. Bei den eleganten Pendelleuchten, die in zwei Größen erhältlich sind, ist der Leuchtenkopf fest, damit sie ihr Licht stets gezielt nach unten auf die Fläche abgeben. Die Ixa XL verfügt neben einem größeren Kopf über ein präzise ausbalanciertes Wand- und Deckengestänge. Neu ist die Dim-to-warm-Lichtquelle, die beim Herunterdimmen die Lichtfarbe verändert, um eine gemütlichere, wärmere Lichtatmosphäre zu erzeugen.

Zuwachs gibt es auch bei Dreispitz: der von Herzog & de Meuron vorgestellte Entwurf zeigt Wand-, Steh,- oder Pendelleuchten, die auf funktionale und doch poetische Weise horizontale und vertikale Elemente zu rhythmischen Lichtkompositionen vereinen. Die sonst eher versteckten Leuchtmittel sind hier zentrales Element des Designs, wobei die horizontale Pendelversion diffuse Lichtröhren für die Umgebungsbeleuchtung mit einem Modul mit kontrolliertem, nach unten gerichtetem Licht kombiniert. Die neue Outdoor-Variante setzt zudem auf größere Maße, um auch in weitläufigen Außenarealen eine harmonische Verbindung zu Architektur und Natur herzustellen.

Carlotta de Bevilacqua entlehnte ihrem Turn Around-System die Pendelleuchte Turn Around Standalone: Sie folgt denselben Designprinzipien, ausgehend von den zentralen Parametern Reduktion, Leichtigkeit und Nachhaltigkeit. Zwei Arten der Beleuchtung sind in die puristische Struktur integriert: Ein direkter, kontrollierter Lichtaustritt und eine indirekte, diffuse Emission. Gemeinsam gesteuert ermöglichen sie eine perfekte Kontrolle über die Lichtabstrahlung, die vor allem als Lösung für Büroarbeitsplätze überzeugt. Die Turn Around Stehleuchte überzeugt ebenfalls durch ihr minimalistisches Design, das sich unaufdringlich in jedes Büroambiente einfügt. Ihr blendfreies, normgerechtes Licht beleuchtet jeden Arbeitsplatz optimal.

Ein Highlight bleibt darüber hinaus Veil von der Bjarke Ingels Group: Der Entwurf des Studios aus Kopenhagen ist als vielarmige Pendelleuchte erhältlich, hinzu kommen gleich zwei dezente Stehversionen. Bei Letzteren erstrecken sich jeweils ein oder zwei Arme aus einem zylindrischen Fuß. Die Emission fließt dabei von der Basis aus über die gesamte Länge der Struktur. Auf diese Weise entsteht ein diffuses, einhüllendes Licht, wodurch sich Veil genauso für den Wohnbereich und Arbeitsplatz eignet wie für Hotels.

Lichtperspektiven für die Zukunft

Wie alle Produkte von Artemide sind auch die Neuheiten auf der Light & Building geprägt vom Bestreben, perfekte Synthesen aus wissenschaftlichem Know-how, Schönheit und Emotion zu schaffen. Verbunden ist damit ein ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsansatz: Das betrifft effizientere Produktionsprozesse und die Reduktion von Abfällen ebenso wie avancierte technologische Entwicklungen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. So bleibt Artemide auch 2024 seinem Credo „The Human & Responsible Light“ treu – die Gestaltung von Licht mit der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für Mensch und Umwelt zu verbinden.

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