Vor 15 Jahren legte der dänische Architekt in Kopenhagen mit der Gründung von BIG den Grundstein zur Realisierung seines pragmatisch-utopischen Architekturkonzepts. Die Entwurfsphilosophie veranschaulichte der kreative Kopf im Comic „Yes is more“: Bei aller futuristischen Bauweise ist Architektur so zu gestalten, wie wir leben wollen. Sie soll soziale, ökonomische und Umwelt-Faktoren vereinen. In jedem Objekt soll die Grenze des Normalen so weit verschoben werden, dass die Architektur maximale Benutzerfreundlichkeit bietet. BIG kombiniert dabei vermeintliche Gegensätze, damit etwas Neues für den Menschen entsteht – ein Hybrid, der ungewöhnlich aussieht, weil er anders funktioniert.
Beispielhaft zeigt „The Mountain“, eine Wohnsiedlung in Kopenhagen, was Ingels unter pragmatischer Utopie versteht. Wohnung und Garage, Garten und grandioser Ausblick – all diese Gegensätze vereinte die Bjarke Ingels Group bei dichtester Bebauung, indem sie Einfamilienhäuser terrassenförmig zu einem Berg auf das Parkhaus stapelten. Auch „The Courtscraper“, eine Mischung aus Courtyard und Skyscraper in Manhattan, gewinnt der verdichteten Großstadt-Bebauung Wohnlichkeit ab, Privatsphäre mit viel Grün und zahlreichen Gemeinschaftsflächen. In asymmetrischer, dreieckiger Form nimmt es die Tradition umbauter Innenhöfe auf und fügt sich mit ausdrucksstarker Modernität zugleich perfekt in die New Yorker Skyline ein.
Dass Nachhaltigkeit keinesfalls Verzicht bedeutet, beweist Bjarke Ingels mit einem ganz außergewöhnlichen Projekt: Kopenhagens modernstes Müllheizkraftwerk überdachte er mit einer Kunst-Skipiste und verlieh dem Industriebau damit eine Struktur, die für jeden im wahrsten Sinne des Wortes täglich erfahrbar ist.
Nicht nur in der Architektur beweisen die Kreativen der Bjarke Ingels Group Sinn für Hedonismus und ein Gefühl fürs Zusammenspiel aller Faktoren bis ins kleinste Detail. Auch die Leuchten für ARTEMIDE sind mehr als nur Lichtquellen. Bei ihrem Design berücksichtigte BIG die Wirkung des Lichts auf Menschen, Pflanzen und den jeweiligen Raum. Dabei zeichnen sich die Serien Alphabet of Light, Gople, La Linea und Ripple durch ganz unterschiedliche Charakteristika aus. Alphabet of Light tritt in den Dialog zwischen Mensch und Raum. In geometrischen Formen oder als Buchstaben ermöglichen einzelne Elemente raumgreifende leuchtende Statements. Auch die flexible Struktur des Lichtschlauchs La Linea animiert zu Lichtspielen und zur Auseinandersetzung mit ihrer Wirkung auf die Umgebung, sowohl im Innen- als auch Außenbereich. In Gople, handgefertigten Unikaten in der Tradition venezianischer Glasbläserkunst, verbirgt sich innovative Technik mit zusätzlichem Nutzen. Ihr patentiertes RWB-Lichtsystem (Rot-Weiß-Blau) unterstützt Wachstum und Blüte von Pflanzen. Das angenehm warme Licht wirkt sich sogar positiv auf die Stimmung aus und fördert somit das Wohlbefinden des Menschen. Auch die Ripple-Leuchte wirkt positiv auf die Atmosphäre des Raumes, indem sie Licht und Schallabsorption kombiniert und für gute Akustik sorgt.
Alle Komponenten bis ins kleinste Detail zu berücksichtigen, erscheint Bjarke Ingels als Voraussetzung, damit Architektur der Gestaltung des Alltags neue Möglichkeiten eröffnen kann. Dabei setzt der Ausnahmearchitekt auf möglichst viel Input, der seine eigene Dynamik entwickelt und somit die utopischste Idee zur Realität werden lässt.