Wie erlernen Kinder das Trinken? Welche Techniken sind pädagogisch sinnvoll bei der Erziehung des Trinkverhaltens? Und welche Materialien sind bei Kindern und Eltern beliebt?
LEONARDO hat in Zusammenarbeit mit dem Verein Mehr Zeit für Kinder e.V. eine Umfrage in Kindergärten gestartet, die sich mit den erzieherischen Maßnahmen zum Trinkverhalten auseinandersetzt.
Mehr Zeit für Kinder e.V. fördert seit 30 Jahren die Position des Kindes in der Gesellschaft und initiiert Bildungsinitiativen in Kitas & Schulen, setzt sich für eine Gesundheitsförderung & Prävention ein und wird von Partnern aus der Wissenschaft, Politik und Wirtschaft unterstützt.
In der Bedarfsumfrage von ca. 2500 Kitas wurde der Übergang von der Flasche zum Glas, Getränke in der Kita und die Variation an Materialien unter die Lupe genommen.
Bereits der Rücklauf der ausgefüllten Unterlagen zeigte, wie groß das Interesse an der kindlichen Entwicklung des Trinkverhaltens ist. Denn auch das Trinken will gelernt sein und ist beim Übergang von der Flasche ein Lernprozess für kleine Kinderhände. Denn die Motorik ist hier noch nicht gut ausgebildet was dazu führt, dass Kinder Flüssigkeiten aus Bechern und Co schnell verschütten.
Die Umfrage ergab, dass 63 % der Kinder bereits aus Gefäßen aus Glas Tee, Wasser und Co zu sich nehmen. Denn Glas hat im Vergleich zu anderen Materialien wie Plastik oder Melamin überzeugende Vorteile:
Glas ist durchsichtig und ermöglicht es, die vorhandene Trinkmenge im Gefäß zu sehen. Außerdem ist es leicht zu reinigen, bietet ein besseres Trinkgefühl, ist umweltschonend und enthält keine Weichmacher. Ein weiterer Pluspunkt: Es ist wesentlich stabiler als andere gängige Materialien und bewirkt eine aktive Auseinandersetzung mit den motorischen Fähigkeiten und baut diese auch weiter aus.
Die Ergebnisse haben zudem sichtbar gemacht, dass mit 86 % eine große Nachfrage nach Informationsmaterial wie z. B. ein Vorlesebuch, ein Kurzfilm oder Produkte zur Unterstützung des Trinkverhaltens besteht. Auch für das Fachpersonal (60 %) wünschen sich die Kindertagesstätten zusätzliches Material. Aber nicht nur die Bildungsträger sehen sich hier in der Verantwortung. Auch die Eltern können einen erheblichen Anteil zuhause zur Entwicklung ihres Kindes beitragen. So wünschen sich fast 80 % der Einrichtungen ebenfalls mehr pädagogische Tools für die Eltern zur Erziehung des Trinkverhaltens.
Die Umfrage macht somit deutlich, dass die Entwicklung des Trinkverhaltens bei Kindern pädagogisch begleitet und auch aktiv gefördert werden sollte.